Der rheinland-pfälzische Förderwettbewerb „MINT-Regionen“ unterstützt bereits seit 2018 aktiv die regionale Entwicklung von innovativen Netzwerken im Bereich der Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik, kurz MINT. Die Ministerien für Bildung sowie für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau und für Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur richten den Förderwettbewerb jedes Jahr gemeinsam aus und fördern zwei Siegerregionen mit jeweils 30.000 €.
Der rheinland-pfälzische Teil des Naturparks Nordeifel e.V. hat sich im Oktober diesen Jahres beworben und war erfolgreich. Am 9. November 2020 haben Max Zacharias (Geschäftsführer des Naturparks Nordeifel e.V. - Teilgebiet RLP) und Michaela Ostermann (Regionale Fachberaterin Chemie und Lehrerin für Chemie und Physik am Regino-Gymnasium Prüm) ihr Konzept im Rahmen der Online-Veranstaltung „Fachtagung MINT-Regionen“ vorgestellt, nachdem die drei Minister Dr. Stefanie Hubig, Prof. Dr. Konrad Wolf sowie Dr. Volker Wissing, die Siegerregionen offiziell verkündet und Grußworte gesprochen hatten. Neben Neuwied konnte Prüm mit seinem Konzept als MINT-Region Eifel überzeugen und darf sich über eine Siegerprämie von 30.000 € freuen. Das Preisgeld wird zum Aufbau des MINT-Netzwerkes für neue Mitarbeiter benötigt.
Die Auszeichnung "MINT-Region Eifel" ist ein Türöffner zu einem rheinland-pfälzischen MINT-Netzwerk, das mit seiner Geschäftsstelle in Trier von nun an auch in der Eifel immer wieder unterstützend tätig sein wird.
Das Herzstück der MINT-Region Eifel bildet das neue Schülerforschungszentrum Prümer Land, das derzeit im Aufbau begriffen ist und im kommenden Frühjahr eröffnet werden wird. Die Region hat sich zum Ziel gesetzt, im ländlich geprägten Nordwesten von Rheinland-Pfalz Synergien aus dem Zusammenwirken zahlreicher Akteure aus (Hoch-)Schule, Politik, Wirtschaft und Verwaltung zu bündeln und zu nutzen für eine qualifizierte und nachhaltige Bildung von Schülerinnen und Schülern im MINT-Bereich.
Entlang der gesamten Bildungskette werden Kinder und Jugendliche aller Schulformen im künftigen Schülerforschungszentrum breit gefächerte Möglichkeiten erhalten zum individuellen naturwissenschaftlichen Experimentieren, zum Forschen, Entwickeln, Tüfteln, Auswerten und Präsentieren. Wissenschaftspropädeutisches Arbeiten soll hier geschult werden.
Die Einsicht in die Sinnhaftigkeit an solchen Schlüsselqualifikationen orientierten MINT-Nachwuchsförderung eint die genannten Akteure und hat sie bereits zusammengeführt in der finanziellen und logistischen Unterstützung des Schülerforschungszentrums, dem, in Trägerschaft des Naturparks Nordeifel e.V. befindlich, auch über die Landes- und Bundesgrenzen hinweg überregionale Kooperationspartner zur Verfügung stehen.
Für die regional ansässigen teilweise hochspezialisierten Unternehmen bietet sich durch die im Schülerforschungszentrum praktizierte MINT-Förderung junger Menschen die Möglichkeit, spätere Mitarbeiter zu gewinnen, die als ausgebildete Fachkräfte in der Region bleiben und dabei mithelfen, die Standorte im Eifelkreis und Vulkaneifelkreis zukunftssicher zu machen.
Eine Integration dieses Netzwerkes in den Rahmen und die Konzeption einer MINT-Region Eifel wird der skizzierten WIN-WIN-Situation unter den Kooperationspartnern einen zusätzlichen nachhaltigen Qualitätsschub verleihen und mit Leuchtturmcharakter über die regionalen Grenzen hinaus strahlen.
MINT-Region Eifel - Siegerehrung - Präsentation
Max Zacharias (Geschäftsführer Naturpark Nordeifel – Teilgebiet RLP):
„Ich wünsche mir eine engere Zusammenarbeit zwischen Schulen und Unternehmen in und außerhalb der Region. Das ist ein spannender und wichtiger Punkt, davon profitieren alle. Nur so können wir die Region wirtschaftlich und nachhaltig stärken.“
Michaela Ostermann (Regionale Fachberaterin Chemie und Lehrerin am Regino-Gymnasium Prüm):
„Möge das Schülerforschungszentrum Prümer Land im Mittelpunkt dieser MINT-Region für viele Kinder und Jugendliche ein Ort werden, an dem sie Freude und Interesse am naturwissenschaftlichen Arbeiten und Experimentieren, an technischen Fragestellungen und Umweltthemen entwickeln. Es ist zu wünschen, dass das Engagement unserer Kooperationspartner, insbesondere das der Unternehmen Früchte trägt und zahlreiche MINT-Nachwuchskräfte in der direkten Begegnung gewonnen werden können. Möge die neue MINT-Region Eifel damit einen Beitrag zur nachhaltigen Regionalentwicklung und dauerhaften Stärkung unseres Prümer Landes leisten können.“
Verbandsbürgermeister Aloysius Söhngen:
„Die Auszeichnung „MINT-Region-Eifel“ ist ein guter Start für das Schülerforschungszentrum Prümer Land. Ich bin stolz auf das überzeugende Konzept, das Ostermann, Derks und Zacharias entwickelt haben. Es ist eine Bereicherung für die gesamte Region.“
Dr. Horst Lenz (Präsident der Ingenieurkammer Rheinland-Pfalz):
„Für die Ingenieurkammer Rheinland-Pfalz bedeutet das zukünftige MINT-Netzwerk Eifel, dass Schülerinnen und Schüler frühzeitig das vielfältige Potenzial von MINT-Berufen entdecken dürfen. Die Vernetzung junger MINT-Fachkräfte in der Region trägt darüber hinaus dazu bei, den modernen Wirtschaftsstandort Eifel zu sichern.“
Claudia Schoden (Prüm Türenwerk, Weinsheim):
„Für uns bietet das zukünftige MINT-Netzwerk Eifel die Chance, talentierte Nachwuchskräfte kennenzulernen und für unser Unternehmen zu begeistern.“
Hartmut Fischer (Geschäftsführer Stihl Magnesium Druckguss, Weinsheim):
„Es freut uns, als Kooperationspartner im Bereich „Unternehmen“ mit unserem Knowhow zur Seite stehen zu können. Wir werden das Konzept engagiert mittragen und aktiv mitgestalten, um es erfolgreich weiter zu entwickeln.
Der Blick auf die sogenannten MINT-Berufe ist für uns als Industrieunternehmen zur Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit und hinsichtlich der Nachwuchs- und Fachkräftesicherung interessant und wichtig.
Aufgrund unserer hochinnovativen Branche sind wir im besonderen Maße auf technische und naturwissenschaftliche qualifizierte Arbeitskräfte angewiesen. Eine Förderung vor Ort und bessere Vernetzung ist für alle Unternehmen hier in der Region sinnvoll.
Fachkräfte vor Ort auszubilden ist STIHL seit Gründung des Standorts in Weinsheim ein besonderes Anliegen.“
Herbert Zahnen (Zahnen-Technik, Arzfeld):
„Das zukünftige MINT-Netzwerk Eifel gibt uns, der Zahnen Technik GmbH, die Möglichkeit, Kinder bereits ab dem Kindergartenalter im Bereich der Wassernachhaltigkeit gezielt zu fördern. Somit freuen wir uns, dass wir mit unserer jahrzehntelangen Erfahrung zur Erhaltung und Verbesserung der Wasserqualität Aufklärungsarbeit in unserer Heimat leisten können – denn Wasser ist für uns alle lebenswichtig.“
Jörg-Achim Vette (Geschäftsführender Gesellschafter STREIF-Gruppe):
„Für STREIF ist das zukünftige MINT-Netzwerk Eifel eine starke regionale Gemeinschaft, zur Weiterentwicklung der Einsatzmöglichkeiten unseres CO¬2-Speicher- und Zukunftswerkstoffs 'Holz'.
Zugleich hoffen wir, weitere umweltfreundliche Damm- und Verarbeitungswerkstoffe erproben zu können, die unseren Häuser ein noch positiveres und gesünderes Raumklima geben. Umweltfreundliche Häuser mit Herz und Verstand, das ist unser Anspruch!“
Mechthild Kuhn (Standortleitung Katholische Kita St. Marien Niederprüm):
„Für unsere Einrichtung bedeutet das zukünftige MINT-Netzwerk Eifel eine weitere gute Vernetzung. Wir sind gespannt auf neue Projekte.“
Arnold Gierten (Schulleiter der Bertrada-Grundschule Prüm):
„Die Schulgemeinschaft der Bertrada-Grundschule Prüm freut sich sehr darüber, dass es das MINT-Netzwerk Eifel gibt. Wir als Naturparkschule sind immer daran interessiert, den Kindern von Anfang an MINT-Themen nahe zu bringen. Für uns bietet beispielsweise das Schülerforschungszentrum Prümer Land einen großen Mehrwert. Projekte und Vorhaben auch gemeinsam mit älteren Schülerinnen und Schülern der weiterführenden Schulen planen und umsetzen und damit auch eine Verbindung und ein Netzwerk unter den Schulen schaffen ist eine weitere Riesenchance.
Zudem können die Kinder der Betreuenden Grundschule in einer wöchentlichen AG mit älteren Kindern gemeinsam experimentieren.
Das MINT-Netzwerk Eifel unterstützt somit eine MINT-Bildung von Anfang an.“
Rhea Lauxen (Schulleiterin Udo-von-Meeteren-Grundschule Wallersheim):
„Für unsere Schule bietet das zukünftige MINT-Netzwerk Eifel die Möglichkeit, naturwissenschaftlich besonders interessierte und begabte Kinder besser fördern zu können. Durch externe Kräfte und den außerschulischen Lernort kann bei den übrigen Schülerinnen und Schülern vielleicht auch Interesse geweckt werden. Sachunterricht in der Grundschule wird seinem Anspruch als drittes Hauptfach leider oft nicht gerecht, obwohl wir für die Zukunft gerade in diesem Bereich hochmotivierten und talentierten Nachwuchs benötigen.“
Jürgen Korzilius (Stellv. Schulleiter des Vinzenz-von-Paul-Gymnasiums Niederprüm):
„Die Möglichkeiten, die sich durch ein derart ausgestattetes Schülerforschungslabor für das Vinzenz-von-Paul-Gymnasium bieten sind vielfältig.
Exemplarisch genannt sein sollen der Kompetenzgewinn durch selbstständiges Arbeiten mit differenzierten Selbstlernmaterialien, der Erkenntnisgewinn durch das Verwenden moderner und spezieller Laborausstattung und der Gewinn an medialen und sozialen Fertigkeiten im Austausch mit anderen Experimentierenden im entsprechend ausgestatteten Konferenzraum.
Dabei finden Lernen und Vertiefen eingebettet in Lehrgänge statt, die aufgrund des hohen Grades an Vernetzung mit Bildungsinstitutionen und Unternehmen, die aktuelle Forschung und beruflichen Tätigkeitsfelder unserer Region detailliert und umfassend abbilden. Das weckt die Motivation der Schüler/-innen und der Lehrkräfte!
Und ich bin mir sicher, alle Besucher/-innen des Schülerforschungslabors werden neuinterpretieren:
'Chemie ist das was knallt und unter'm Abzug entschwind, Physik ist das was fortan mit Spaß gelingt!'"
Patrick Stein (Agentur für Arbeit Trier):
Die Agentur für Arbeit Trier, vertreten durch den MINT-Beauftragten Patrick Stein, freut sich als Kooperations- und Netzwerkpartner der MINT-Region Eifel über die Auszeichnung:
„MINT-Berufe im technisch-naturwissenschaftlichen Bereich bieten spannende Zukunftsperspektiven. Insbesondere durch die gesellschaftliche Bedeutung von Klimaschutz und Digitalisierung entstehen neuen Berufe und Aufgabenfelder. Deshalb ist es wichtig, mit unserer Berufsberatung im Netzwerk aus Schulen, Unternehmen, Kommunen und Hochschulen junge Menschen frühzeitig an diese Themen heranzuführen und Möglichkeiten aufzuzeigen. Wir möchten auch mehr Mädchen für eine Zukunft in einem MINT-Beruf begeistern. Denn heute sind gerade mal elf Prozent aller MINT-Auszubildenden weiblich. Die MINT-Region Eifel bietet hier mit ihren Schwerpunkten einen guten Rahmen, um Mädchen und Jungen schon sehr früh und praxisorientiert die Möglichkeiten in der eigenen Region aufzuzeigen. So wird MINT erlebbar: in der Schule, im Unternehmen und im neuen Schülerforschungszentrum Prümer Land.“