Prüm blickt auf eine lange und besondere Geschichte zurück wie kaum eine andere Stadt in der Eifel. Schon lange Zeit vor Christi Geburt begann diese mit der keltischen Burg auf der Kuppe des Tettenbuschs, deren Reste dort noch zu erkennen sind.
Die erste urkundliche Erwähnung geht auf das Jahr 720 zurück; ein Jahr später gründete die fränkische Adelige Bertrada im Tal der Prüm ein kleines Kloster, das 31 Jahre später durch König Pippin III. zum Hauskloster der Karolinger wurde.
Nach dem Tod Pippins im Jahr 768 sorgte sein Sohn, Karl der Große, in gleicher Weise für Prüm, das nun seine Abtei geworden war. Mit dem Aufstieg der karolingischen Familie und der damit verbundenen Kaiserwürde begann eine über viele Jahrhunderte währende privilegierte und zentrale Bedeutung der Reichsabtei Prüm im Frankenreich.
Mehrere Mitglieder der Kaiserfamilie wurden hier begraben; darunter im Jahr 855 Kaiser Lothar I. Berühmt war die Klosterschule, in der Kinder des Reichsadels ausgebildet wurden.
Bereits damals gehörte das reichsunmittelbare Prüm mit bis zu 300 Mönchen und einem stattlichen Besitz von mehr als 1000 Gutshöfen mit dazugehörigen Ländereien sowie Kirchen und Rechtsansprüchen zu den wohlhabendsten Abteien des Reiches. Im Prümer Urbar, dem Besitzverzeichnis aus dem Jahr 893, wurden diese in mehr als 300 Orten in der Eifel, an Ahr, Mosel und Rhein, in Belgien, Luxemburg, Frankreich und den Niederlanden beschrieben, die enge Verbindungen zur Abtei hatten. Verfasser war der berühmte mittelalterliche Geschichtsschreiber, Abt Regino von Prüm.
Kaiser Heinrich II. verlieh 1016 Prüm das Markt- und Münzrecht. Die bürgerliche Ansiedlung entwickelte sich zum zentralen Ort für die weite Umgebung. In diesem günstigen Umfeld entstand die Stadt Prüm.
Die Abtei wurde zu einem kulturellen Zentrum des Eifel-Ardennengebietes. Prüm wurde 1222 von Kaiser Friedrich II. zum Fürstentum mit Sitz und Stimme im Reichstag erhoben.
1576 gelang es dem Kurfürsten von Trier, die selbständige reiche Abtei und deren Fürstentum in seinen Herrschaftsbereich einzubeziehen. Er und seine Nachfolger übernahmen als Administratoren die Funktion des Abtes von Prüm.
1721 begann der Bau der heutigen St. Salvator-Basilika und ab 1748 kam nach Plänen von Balthasar Neumann das neue Abteigebäude im Stil eines barocken Schlosses hinzu.
Die über 1000-jährige Geschichte der Prümer Salvatorabtei endete mit der französischen Revolution. Prüm wurde 1798 Sitz der Unterpräfektur des gleichnamigen Arrondissements und gehörte damit zu Frankreich.
1816 wurde Prüm durch Beschluss des Wiener Kongresses preußisch. Aus dem Arrondissement wurde der Kreis Prüm im Regierungsbezirk Trier und gehörte damit zur Rheinprovinz. Durch königlichen Erlass wurde Prüm 1856 offiziell der Titel „Stadt“ verliehen.
Anhänger der demokratischen Revolution gegen Preußen unterstützten 1849 erfolglos mit dem „Prümer Zeughaussturm“ die Bestrebungen, einen demokratisch verfassten, einheitlichen deutschen Nationalstaat zu gründen. Der Versuch wurde auch hier mit militärischer Gewalt niedergeschlagen.
Bedeutend waren bis zum Ende des 19. Jahrhunderts die vielen Gerbereien, die Prüm landesweit zu einem der größten Orte der Lederherstellung machten.
Nach dem Ersten Weltkrieg litt Prüm von 1918 bis 1930 durch die Besetzung des Rheinlandes durch französisches Militär.
Während des Zweiten Weltkrieges wurde die schöne kleine Stadt zu 80 % zerstört. Nach Kriegsende kam Prüm zum neu gebildeten Land Rheinland-Pfalz und war wieder Kreisstadt sowie Schul- und Verwaltungszentrum des flächenmäßig größten Kreises in Deutschland.
Bei der verheerenden Explosionskatastrophe 1949 explodierten 500 Tonnen Sprengstoff in einem Westwallbunker und rissen die Spitze des Kalvarienberges weg. Trotz Räumung der Stadt waren 12 Todesopfer zu beklagen und in großen Teilen musste der Wiederaufbau nochmals neu beginnen.
1971 wurde der Kreis Prüm mit dem südlichen Nachbarkreis zum Kreis Bitburg-Prüm zusammengefasst. Seitdem ist die Stadt Hauptort der flächenmäßig größten Verbandsgemeinde in Rheinland-Pfalz.
Nicht nur in karolingischer Zeit hatte Prüm europäische Bedeutung. 2005 wurde hier der internationale „Prümer Vertrag“ über die grenzüberschreitende polizeiliche Zusammenarbeit in der Europäischen Union unterzeichnet.
Die Stadt Prüm ist heute zusammen mit den 43 weiteren Gemeinden der Verbandsgemeinde, gelegen in der wunderschönen Landschaft der Westeifel in umittelbarer Nähe zu Belgien und Luxemburg, ein idealer Ort für Arbeit, Wohnen und Freizeit.
Prüm bietet Ruhe und Erholung auch als touristisches Ziel in einer der reizvollsten Städte der Eifel.
Unternehmen, die sich rund um Prüm angesiedelt haben, darunter solche mit Weltgeltung, haben dazu geführt, dass hier mit einer der geringsten Arbeitslosenquoten in Deutschland fast Vollbeschäftigung besteht.