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Invisible Dances - Art After Lockdown

Ein Tanzstück, welches das Publikum einlädt, Kunst auf eine neue und kreative Weise zu erleben.

Während Sie schliefen, während Sie woanders waren, während alles stiller war, kamen die Tänzer*innen.

Die Füchse haben sie gesehen. Und wer schlecht schlief, hat vielleicht eine gewisse Unruhe gespürt. Im orangefarbenen Licht der Straßenlaternen, vereinzelt durchbrochen vom Blaulicht der Krankenwagen, kamen sie langsam zusammen.

Über die Distanz schauten sie einander an. Es ging los. Die Gelenke neu abgestimmt, ganz sanft, reckten sich kalte Arme nach oben. Kleine Gebirgsketten entstanden aus Kies und Plastik, von flitzenden Füßen zusammengeschoben.

Während sie sich bewegten, ergossen sich bunte Linien über den Boden hinter ihnen. Diese Zeichnungen sind die Erinnerungen an einen Tanz, der ihnen nie gehörte - denn es ist Ihrer. Sie sehen nun die Spuren, können ihnen folgen und mittanzen, auf Ihrem ganz eigenen Weg.

Hätte Ihnen jemand zu Beginn des Jahres gesagt, dass alles anhalten würde, dass wir kaum mehr unsere Häuser verlassen würden, dass wir unsere Familien nicht mehr sehen könnten - hätten Sie es geglaubt?

Können Sie sich vorstellen, dass diese Tänzer*innen in einer anderen Welt hinter einem roten Vorhang hervorgekommen wären?

In dieser Welt kamen sie in der Nacht, ungesehen.

(von Roísín O’Brien)


Die unangekündigte Aufführung fand nachts statt, als die Menschen schliefen, um sie am nächsten Morgen mit "bunten Spuren", die der Tanz hinterlassen hat, zu überraschen und zu erfreuen. Dieses neue Stück verbindet Tanz und bildende Kunst auf eine poetische, spielerische und für viele Menschen hoffentlich inspirierende Weise, in dem es sie einlädt zu träumen, zu sinnen, nachzutanzen. Ziel dieser Arbeit ist es, Kultur wieder zu dem Publikum zurückzubringen, welches im realen Leben lange auf sie verzichten musste.

Das Projekt Invisible Dances findet zwischen September und Dezember 2020 in vielen Städten auf der ganzen Welt statt und wird in Zusammenarbeit mit lokalen Künstlern*innen organisiert und aufgeführt. In Zeiten teilweise geschlossener Grenzen, Reisewarnungen und dem Rückzug in die digitale Welt werden durch sichtbar-unsichtbare Kunst neue Verbindungen geschaffen, auf zwischenmenschlicher, lokaler und internationaler Ebene.

www.elisabethschilling.com/invisibledances